Sieh die Welt mit den Augen eines Kindes, denn sie glauben noch an Märchen...

Der Jahreskreis

Ostara

  

Ostara oder Frühjahrs-Tag-und Nachtgleiche

 

Das Fest wenn der Frühling beginnt. Zeit für Gedanken, Träume und Wünsche, wenn die Göttin Ostara im Osten aus dem Meer aufsteigt. In ein goldschimmerndes Gewand gehüllt mit gelben Schuhe und zarten Blumen. Keime brechen unter ihren Füßen hervor, wenn sie über die Erde geht. Wenn sie über das Land fliegt, hinterlässt sie überall Eier des neuen Lebens und Hasen als Träger der Fruchtbarkeit. Interessanterweise hat auch die nordische Göttin Freyja einen Hasen als Begleiter und auch sie ist eine Fruchtbarkeitsgöttin. Aber die Göttin Ostara gehört hierher nach Mitteleuropa. Denn nicht nur die Himmelsrichtung Osten ist nach ihr benannt, sondern auch Österreich.

Ein Märchen, das mit der Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche oft in Verbindung gebracht wird ist Dornröschen. Die junge Prinzessin, die in einem fast totenähnlichen Schlaf in einem Schloss hinter einer Dornenhecke eingeschlossen ist, wie die Natur unter dem Schnee. Dann kommt der strahlende Prinz des Frühlings, lässt die Dornen erblühen und erweckt die Natur mit einem Kuss zu neuem Leben. Aber in diesem Märchen gibt es noch einen wichtigen mythologischen Aspekt. An dieser Stelle sollte man bedenken, dass die uns bekannte Version die der Gebrüder Grimm ist. Diese wiederum haben sie sich von zumeist reichen sehr christlich erzogenen jungen Damen erzählen lassen. Das könnte der Grund für die 12 Feen sein. Ein Service hat 12 Teller, ebenso wie die Apostel 12 sind, wodurch die Zahl 13 im Christlichen Glauben auch eine Unglückszahl ist, die böse Fee natürlich die 13. sein musste. Aber es gibt auch viele andere Märchen aus ganz Europa, in denen Feen als Patinnen  für Kinder vorkommen und dort sind es immer drei, die über das Schicksal des Menschen entscheiden. Diese sind allerdings ursprünglich keine Feen sondern die Schicksalsgöttinnen, die in vielen Religionen auftauchen. Die drei Nornen, die das Schicksal spinnen. Die Göttin die schläft, die Göttin die wacht und die Göttin die träumt. Es sind die Vergangenheit – die alte Frau, die Erinnerung, die Erfahrung und das Wissen aller vergangenen Zeiten. Die Zweite ist die Gegenwart - die Mutter, die das Leben in sich trägt, die Gefühle, die Kraft zu erschaffen und den Zauber des Augenblicks. Und als letztes die Zukunft - das unschuldige junge Mädchen, das schweigt, das jede Möglichkeit und jede Chance aber auch den allgegenwärtigen Tod in sich trägt. Und somit ist sie auch die letzte, nicht so gern gesehene, Schicksalsgöttin. Die auch dem Dornröschen ihren Tod  prophezeite, der doch nur ein langer schlaf war. Wie auch der vermeintliche Tod der Natur im Winter nur ein langer Schlaf ist. Und nun an Ostara erfolgt das Erwachen. Und wir feiern gewissermaßen das Ende dieser Geschichte.

 

Überliefertes Brauchtum:

 

Zugvögel, die Morgens zurückkommen sind ein gutes Ohmen

 

Brot und Eier von der Göttin Ostara

 

Eier Färben. Rot gefärbte Eier stehen für das Leben

 

Eier in Dornbüschen und Hecken versteckt, damit Kinder entweder Tapferkeit oder Einfallsreichtum beweisen mussten

 

Ausgeblasene bemalte Eier zum Schmücken des Hauses. Werden nach Ostara den Rest des Jahres aufgehoben

 

Den Tod symbolisch in einem Gewässer ertränken

 

die Feldweihe: die Felder werden abgeschritten und an jeder Ecke

 

heilige Kräuter, meist Pfefferminze, Schlüsselblume und Äste des Weidenbaumes, zusammen mit einer Kerze in den Boden gesteckt. Während des Rituals bittet man um eine reichhaltige Ernte und um Schutz für die Felder.

 

Osterwasser aus einer Quelle bei Sonnenaufgang schweigend schöpfen. Hat heilende weihende, reinigende Kräfte

 

Festfeuer mit Feuerstein oder Brennglas entzünden.

 

Zeit sich an Personen und Versprechen zu binden

 

Zeit der Elfen, Feen und anderer Naturgeister

 

Reigentänze und Ballspiele

 

Frische Weidenzweige im Haus


Wer mal ganz besondere Ostereiner habe möchte sollte sich mal daran versuchen www.sorbische-ostereier.de/t_frset.htm

 

Christliche und moderne Aqivalente

 

Ostern am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond – Kreuzigung (am Karfreitag) und Auferstehung Jesus


 
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